Buchbesprechung: Meine Betriebsweise mit der modifizierten 12er-Dadantbeute

Buchbesprechung:

Meine Betriebsweise mit der modifizierten 12er-Dadantbeute

Hinter dem etwas sperrigen Titel für das Buch verbirgt sich auf 100 Seiten die Darstellung der Arbeitsweise der Imkerei von Imkermeister Johann van den Bongard. 

Herr van den Bongard unterhält in Willich am Niederrhein eine Berufsimkerei mit über 600 Völkern und eigener Königinnenzucht. Ohne Übertreibung kann man also sagen, dass hier ein Profi von seinen Erfahrungen schreibt. Dabei ist es van den Bongard immer ein Anliegen – das betont er häufiger – seine Darstellung nicht als Dogma zu betrachten, sondern lediglich als Hilfestellung und Denkanstoß. Schließlich muss jeder Imker seinen eigenen Weg finden.

Nach einer kurzen Einleitung und Vorstellung stellt der Autor gründlich das wichtigste Werkzeug der Imkerei vor, seine 12er-Dadantbeute. Dabei geht er u.a. auch auf die Besonderheiten der von ihm entworfene Futtertasche ein, die mittlerweile in ähnlicher Bauform auch im Imkereihandel zu erwerben ist. Bei allen Ausführungen merkt man deutlich, dass der Praktiker spricht. Immer gibt er wertvolle Tipps, und seien es nur vermeintliche Kleinigkeiten wie das zwei 14kg-Kanister leichter zu tragen sind als ein 28kg-Kanister. Wer den Fehler selber einmal gemacht hat, weiß von wovon van den Bongard spricht!

Dem eigentlichen Hauptteil, der Betriebsweise, widmet das Buch naturgemäß den größten Inhalt. Hier geht der Autor auch auf seine Gedanken zur korrekten Bienenfütterung ein und stellt die Kosten der einzelnen Futtermittel gegenüber. Als ich übrigens zu ein paar bestimmten Aspekten Nachfragen hatte, die sich mir aus der Lektüre nicht erschlossen, habe ich dem Autor eine Anfrage per E-Mail geschickt, auf die sehr schnell und kompetent geantwortet wurde. So sollte es sein! 

In weiteren Teilen des Buches gibt es dann noch praktische Tipps zur Honigernte, Königinnenzucht und zur Betriebsweise mit dem Mini+, sowie einen persönlichen Vergleich von Buckfast und Carnica. 
Im letzten Kapitel stellt van den Bongard seine Gedanken zur Bienengesundheit ausführlich dar. Es wird schnell deutlich, dass er kein Freund von Ameisensäure ist. Stattdessen wird das Thema „Bauerneuerung“ zur Varroabehandlung aufgegriffen, eine Behandlungsmethodik, die sich in der Imkerschaft zunehmender Beliebtheit erfreut und mit der van den Bongard offenbar sehr gute Erfahrungen gemacht hat. 

Das Buch versteht sich sowohl als Leitfaden für den geneigten Anfänger, als auch für den Umsteiger auf die Dadant- (oder einräumige) Betriebsweise, allerdings wird auch jeder fortgeschrittene Imker sicher noch den ein oder anderen Kniff für sich entdecken können.

Es ist diese geradlinige und sehr sympathische Art des Schreibens, gepaart mit einer großzügigen Bebilderung, die dazu führt, dass man das Buch sehr schnell und gerne durchließt. Die Freude, die van den Bongard ganz offensichtlich an den Bienen und der Imkerei hat überträgt sich beim Lesen!

Münster, der 18. Februar 2019

Ralf Waanders

www.stadthonig-muenster.de

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